Besonders

Ich habe hier die "Besonderheiten der Partizip-II-Bildung" und unten noch was Spezielles.


Besonderheiten der Partizip-II-Bildung

Es gibt Besonderheiten bei der Bildung des Partizips II:

Untrennbar oder spaz"ieren": Ausnahmen

Die meisten Verben bilden das Perfekt mit "haben" oder "sein" + Partizip II. Das Partizip II wird in der Regel mit "ge-" gebildet. Es gibt gleich Ausnahmen von der Regel:

  • Ich habe gespielt (spielen → gespielt)
  • Er hat gelacht (lachen → gelacht)

Ausnahmen bei der Partizip II-Bildung ohne "ge"

Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen das "ge-" wegfällt. Dies geschieht in zwei Hauptfällen:

 

1. Verben mit untrennbaren Vorsilben

Verben, die mit untrennbaren Vorsilben beginnen, bilden das Partizip II ohne "ge-". Häufige untrennbare Vorsilben sind: be-, emp-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer- Beispiele: (be in vorbereiten) Test auf Untrennbarkeit: Ich stehe ver geht nicht.

  • besuchen → besucht (nicht "gebesucht")
  • erzählen → erzählt (nicht "geerzählt")
  • verstehen → verstanden (nicht "geverstanden")
  • vorbereiten: Ich habe es vorbereitet. (nicht vorgebereitet)

2. Verben mit "ieren"

Verben, die auf "-ieren" enden, bilden das Partizip II ebenfalls ohne "ge-":

  • studieren → studiert (nicht "gestudiert")
  • telefonieren → telefoniert (nicht "getelefoniert")
  • funktionieren → funktioniert (nicht "gefunktioniert")

Erklärung

Ich bin spaziert: ieren

Das ieren.

Das Verb "spazieren" endet auf "-ieren". Daher wird das Partizip II ohne "ge-" gebildet: spaziert.

  • Falsch: "Ich bin gespaziert"
  • Richtig: "Ich bin spaziert"

Man hatte mir suggeriert, dass ...

 "Wir sind so daher-gespaziert" - das sagt kein Mensch! Auch nicht: Wir sind daherspageziert (Spaß).
Es heißt richtig: Wir sind so daherspaziert.
"Man hat mich ge-ignoriert" - das schreibt keiner!
Es heißt richtig: Man hat mich ignoriert. = Man hat mich geschnitten.
Man hat mir etwas suggeriert. = Man hat mir etwas untergeschoben.

Vorsilbe "ge": Ist geschehen / Ist gelungen

Zwei Beispiele: geschehen und gelingen.

Die richtigen Konjugationsformen: geschehen, geschah, geschehen. Und: gelingen, gelang, gelungen. Die Konjugationsformen bei gestehen sind gestehen, gestand, gestanden.

 

Das Verb "geschehen" beginnt bereits mit der Vorsilbe "ge-". Daher wird kein zusätzliches "ge-" im Partizip II hinzugefügt.

  • Falsch: "Es ist gegeschehen"
  • Richtig: "Es ist geschehen"

Das Verb "gelingen" beginnt bereits mit der Vorsilbe "ge-". Daher wird kein zusätzliches "ge-" im Partizip II hinzugefügt.

  • Falsch: "Es ist gegelungen"
  • Richtig: "Es ist gelungen"

Der Dieb hatte gestanden.

Zusammenfassung

 

Für Anfänger ist es wichtig zu verstehen, dass es Ausnahmen bei der Bildung des Partizip II gibt. Diese Ausnahmen betreffen vor allem Verben mit untrennbaren Vorsilben und Verben, die auf "-ieren" enden. In diesen Fällen wird das "ge-" im Partizip II weggelassen


Unregelmäßig

Thema: "Starke" Verben und ihr unregelmäßiger Vokalwechsel.

Es gibt keine universelle Regel, die den Vokalwechsel bei allen starken Verben im Deutschen erklärt. Allerdings lassen sich einige Muster und Tendenzen beobachten:

 

Häufigkeit des Vokalwechsels:

Der Vokalwechsel tritt in der 2. und 3. Person Singular Präsens auf

 

 Beispielsweise:

ich sehe, du siehst, er/sie/es sieht

ich helfe, du hilfst, er/sie/es hilft

Typische Vokalwechsel:

e → i/ie: z.B. geben → gibt, lesen → liest

 

a → ä: z.B. fahren → fährt, schlafen → schläft

 

au → äu: z.B. laufen → läuft

 

Position des Vokals:

Wenn "e" oder "a" an zweiter Stelle im Verbstamm stehen, erfolgt häufig ein Vokalwechsel

.

Keine Garantie für Vokalwechsel:

Nicht alle Verben mit "e" oder "a" im Stamm unterliegen einem Vokalwechsel. Es gibt Ausnahmen wie "hauen" (du haust) im Vergleich zu "laufen" (du läufst)

.

Historische Entwicklung:

Der Vokalwechsel ist oft das Ergebnis historischer Lautveränderungen und kann nicht immer durch synchrone Regeln erklärt werden.

Häufigkeit und Gebrauch:

Viele der am häufigsten verwendeten Verben im Deutschen sind starke Verben mit Vokalwechsel

.

Tendenz zur Vereinfachung:

Im Laufe der Zeit haben einige starke Verben ihre unregelmäßigen Formen teilweise oder vollständig verloren und werden nun als schwache Verben konjugiert

 

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Muster zwar hilfreich sein können, aber keine absoluten Regeln darstellen. Für Deutschlernende bleibt es notwendig, die Formen der starken Verben individuell zu lernen und zu üben.