Spielwiese:
Ich habe es geschafft. Ich bin mit dem Fahrrad gekommen. Ich komme immer mit dem Fahrrad. Ich lese gerne. Ich lerne die deutsche Sprache. Du lernst auch die deutsche Sprache. Er lernt auch die
deutsche Sprache und Schrift. Wir lernen gemeinsam. Aber wenn der Unterricht aufhört, fahren wir wieder nach Hause.
Wir schreiben auf: Du gibst mir den Handschuh. Ich gebe dir einen Keks. Ich gieße dir Kaffee ein. Du trinkst den Kaffee gerne. Du isst ein Stück Kuchen dazu. Das Stück Kuchen ist gut. Der Kuchen
schmeckt gut. Es regnet draußen. Die Sonne scheint morgen wieder. So sagt es der Wetterbericht.
Dieses Prinzip (aller Alphabetschriften) besagt, dass einem Laut in der Regel ein Buchstabe oder eine Buchstabenkombination entspricht. Daher können wir im Deutschen z. B. das Wort kalt mit einiger Treffsicherheit nach dem Gehör schreiben. Wenn Kinder Schreiben lernen, befolgen Sie zuerst einmal diese Regel: Es ist deshalb auch nicht ungewöhnlich, wenn die siebenjährige Katharina Entschuldigung als in schuldigung undGeburtstag als geburztag zu Papier bringt.
Dieses Prinzip kann man sich leicht am Beispiel von bald klarmachen: Geschrieben wird nach dem Wortstamm bald-, den Sie auch in Bälde baldig usw. finden. Sie erinnern sich vielleicht an die Eselsbrücke, die Sie dazu in der Grundschule gelernt haben:
bald mit -d wegen baldig
Kleid mit -d wegen Kleider
weit mit -t wegen weiter…
Der Stamm aller verwandten Wörter soll also möglichst gleich geschrieben werden. So kann man sie leichter erkennen, was das zügige Lesen fördert. Das Stammprinzip kann allerdings dem Lautprinzip direkt widersprechen: Wir haben ja gesehen, dass nach dem Lautprinzip im Standarddeutschen bald mit -t geschrieben werden müsste!
"Silbenprinzip"
In einem Wort wie Rose muss die Länge des Vokals (Selbstlautes), hier „o“, nicht geschrieben werden: Wenn eine betonte Silbe (hier: Ro-) auf einem Vokal endet – man spricht von „offener Silbe“ -, ist der Vokal lang. So lautet die Silbenregel für diesen Fall. Wir schreiben nicht Rohse, also kein Dehnungs-h.
Ganz so einfach ist es allerdings leider nicht. Überlegen Sie einmal, wie andere Wörter geschrieben werden, die so ähnlich klingen wie Rose, also auch mit einer offenen Silbe beginnen. Kohle z. B. schreiben wir sehr wohl mit Dehnungs-h. Sie sehen also, dass auch das Silbenprinzip keineswegs durchgängig gilt. Vor r, l, m und n wird das h nämlich in der Regel geschrieben.
Aber das ist immer noch nicht die ganze Wahrheit der neuen Rechtschreibung: In Sole (mit der Bedeutung „kochsalzhaltiges Wasser“) fehlt das Dehnungs-h, weil man Sole dadurch von der Schuhsohle unterscheiden wollte. Man spricht hier von „Unterscheidungsschreibung“, d.h. der Vermeidung von gleicher Schreibung für gleich klingende Wörter, die eine unterschiedliche Bedeutung haben. Sinn ergibt das ebenfalls: Beim schnellen Lesen bekommen wir so eindeutige Hinweise, welche der Bedeutungen gleich lautender Wörter denn nun gemeint ist: Dies gilt nicht nur für Wörter mit offenen Silben, z. B. Boote vs. Bote, sondern auch für die Unterscheidungen zwischen Leib und Laib, Verse und Ferse usw.
Hier schreibe ich meine persönliche Meinung. Das Partizip I ist nicht so sehr gebräuchlich, wenn man die Umgangssprache lernen möchte.
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